Was isst der Schwede zum Frühstück?

© Uli Carthäuser / pixelio.de

Was ein typischer Schwede zum Frühstück isst, lässt sich natürlich nicht pauschal beantworten. In Skandinavien gibt es nicht weniger Auswahl als in unseren heimischen Supermärkten, ganz im Gegenteil. Was also auf dem Teller landet, das bestimmt der individuelle Geschmack. Trotzdem gibt es ein paar landestypische Mahlzeiten, die morgens häufiger aufgetischt werden, als andere.

Klar, auch in Schweden gibt es Menschen, die einfach nur Cornflakes essen, das Frühstück ganz ausfallen lassen oder im Vorbeilaufen schnell an einer Scheibe Toast mit Schokocreme knabbern. In der Regel wird aber sehr viel Wert auf die erste Mahlzeit des Tages gelegt, was man häufig an der großen Auswahl und am reich gedeckten Tisch sieht.

Als kleine Vorspeise isst man gern Havregrynsgröt, einem ungesüßten Haferbrei, der mit Marmelade oder Apfelmus aufgepeppt wird. Alternativ wird auch Griesbrei serviert.

Die Hauptmahlzeit ist dann etwas deftiger. Sie besteht entweder aus smörgås, also Butterbrot, oder Knäckebrot. Dazu gibt es Käse, Räucherlachs, Schinken, Gewürzgurken und/oder Tomaten. Sehr beliebt ist auch gekochtes Ei in Kombination mit „Kalles Caviar“. Was bei uns eine Spezialität aus dem Feinkostladen ist, die so manch einem einen kalten Schauer über den Rücken laufen lässt, gehört in Schweden zum Alltag. Aber auch Müsli steht ganz oben auf der Speisekarte. Meist wird es aber nicht mit Milch oder Joghurt serviert, sondern mit filmjölk, einer sauren Molkespezialität, die der Buttermilch gleichkommt. Als beiliegende Snacks gibt es eingelegte Heringsstücke, Dosenfisch mit kleinen Brotstückchen, Joghurt oder Obst.

Natürlich darf auch der Kaffee nicht vergessen werden. Dabei legt der Schwede eine Trinkfestigkeit an den Tag, bei der kaum jemand mithalten kann. Zum einen hat der Kaffee einen höheren Röstgrad und ist somit viel stärker, als der typische Filterkaffee in Deutschland, zum anderen ist es nicht ungewöhnlich, dass gleich bis zu drei Tassen getrunken werden.
Damit alles gut rutscht und der Wasserhaushalt direkt ausgeglichen werden kann, gibt es dazu ein Glas Orangen- oder Blaubeersaft.

Nicht jeder hat Freunde oder Verwandte in Schweden, um dieses „Fest“ an Übermaß und Köstlichkeit erleben zu können.
Wer aber trotzdem einmal Lust auf ein echtes schwedisches Frühstück hat, kann das in vielen Cafés oder Hotelrestaurants genießen, Beispielsweise im Stockholmer Café String oder im Clarion Hotel.

Autorin: Nicole Schmidt – text.assistant@yahoo.de

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