Die schwedischen Fäbodar

Küche und Wohnraum in einer Fäbod. Karl Tovåsen. Bild: Heide

Küche und Wohnraum in einer Fäbod. Karl Tovåsen. Bild: Heide

Überall in Schweden und ganz speziell in Dalarna begegnet man den Fäbodar. Ein Besuch auf einer schwedischen Fäbod ist immer wieder ein Erlebnis, man fühlt sich zurückversetzt in frühere Zeiten, in die Natur und lernt schwedische Traditionen aus der Vergangenheit kennen. Aber was ist denn nun genau eine Fäbod?

Genau genommen ist eine Fäbod eine Alm oder eine Sennerei, wie man sie auch in anderen Teilen Europas findet, wie z.B. im Bergland der Schweiz, Deutschlands oder Österreichs. Die heutigen Fäbodar in Schweden sind zum Teil noch in Betrieb, dienen aber heute vorwiegend touristischen Zwecken, um den Besuchern zu zeigen, wie man früher auf den Fäbodar gelebt und gearbeitet hat.

Die Bauern der Fäbodar betrieben hauptsächlich Viehwirtschaft, aber auch Landwirtschaft. Hier auf der Alm waren die Tiere im Sommer auf der Weide, um die Weideflächen zu erweitern. Im Winter trieb man die Tiere dann zurück ins Tal auf den Haupthof. In den Sennereien wurden die eigenen Produkte produziert. Alles was die Tiere produzierten, musste haltbar gemacht und für den Winter gelagert werden. So entstanden die typischen Molkereiprodukte der Fäbodar wie Sauermilch, Messmör und verschiedene Käsesorten.

Heute haben vor allem Kinder Spaß daran, die vielen Tiere zu sehen und zu streicheln. Nicht nur Kühe und Schweine gibt es hier, häufig laufen die Hühner ganz zutraulich übers Gelände und lassen sich streicheln wie die Katzen.

Interessant ist es auch, beim Brotbacken und bei der Butter- oder Sauermilchherstellung zuzuschauen. Viele Fäbodar servieren dann auch ein richtiges Fäbodmenü mit Fladenbrot, Butter, Fil (schwedische Sauermilch), Messmör, Marmelade und Kompott. Und alle Produkte werden dann auch zum Kauf angeboten.

Bis etwa zum zweiten Weltkrieg waren noch viele Fäbodar in Betrieb. Heute findet man die traditionellen Fäbodar vor allem noch in Dalarna, Härjedalen und Jämtland. Diese werden heute noch von Familien betrieben, die noch stark mit dieser Tradition verbunden sind und diese den Besuchern vermitteln wollen

Zur Fäbodkultur gehört auch eine eigene Musik. Viele der nordischen Instrumente haben hier ihren Ursprung, wie z.B. die Lure (ein Blasinstrument), das sogenannten blåshorn oder traditionelle Pfeifen oder Flöten. Als Tourist kommt man damit allerdings weniger in Berührung.

Bekannte Fäbodar in Dalarna, die noch in traditionellen Stil bewirtschaftet werden, sind z.B. Skräddar Djurberga bei Orsa sowie Karl Tovåsen und Ärteråsen bei Rättvik. Sie sind jedoch nur in den Sommermonaten in Betrieb und für Besucher zugänglich, daher sollte man sich vorher informieren. Doch ist der Besuch einer Fäbod sicher ein besonderer Schwedentipp.

Autor(in): Heide – Heide.Walker@conductix.com

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