Zeugnis der Vorzeit – das Kiviker „Königsgrab“

Petroglyphen

Die Region Österlen im Südosten Skånes hat neben ihrer eigentümlichen Landschaft, Kultur und Kulinarik auch beeindruckende Überreste aus der Vorzeit bewahrt. Das Königsgrab von Kivik etwa ist die größte restaurierte Grabstätte aus der Bronzezeit in Schweden: 3000 Jahre alt und bestückt mit Funden, die bis heute ein Rätsel geblieben sind. Ob tatsächlich ein „König“ hier begraben wurde, ist reine Spekulation. Die Ausmaße des Steinhügelgrabes mit 75 Metern im Durchmesser legen eine besondere Bedeutung nahe. Auch im Inneren der Grabkammer fand sich eine vergleichsweise seltene und prunkvolle Steinkiste, die sich durch ihre einzigartigen geritzten Glyphen auszeichnet. Sie zeigen – heute noch gut sichtbar – Menschen, Schiffe, Instrumente, Pferde und einen Streitwagen.

Geritzte Steine befinden sich in Österlen auch in Simrishamn, das nur rund 300 Meter vom „Königsgrab“ entfernt liegt. Ein weiteres Gräberfeld „Ängakåsen“ liegt in direkter Nachbarschaft. Von diesem geschichtsträchtigen Grund und Boden wurde bereits im Jahr 1748 berichtet, als zwei Bauern beim Steine brechen die zehn Steinplatten der Grabkammer fanden. In der Hoffnung auf einen Schatz gruben sie die Ruhestätte auf. Ob sie tatsächlich Reichtümer fanden, ist nicht überliefert. Ohnehin dauerte es bis 1931, bevor es eine Ausgrabung unter wissenschaftlicher Begleitung gab. Dabei entdeckte man auch eine zweite, etwas kleinere Kammer, die den Namen „Prinzengrab“ erhielt.

Der Eingang zum "Königsgrab"

Der Hügel samt benachbartem Gräberfeld kann das ganze Jahr über frei besichtigt werden. In die Grabkammer kommt man im Winterhalbjahr (ab 1. September) allerdings nur auf Anfrage und gegen eine Gebühr von 350 Kronen plus 20 Kronen pro Person. Dafür bekommt man dann aber auch eine exklusive Führung durch einen Mitarbeiter des „Riksantikvarieämbetet“, das Amt für Archeologie.

Quellnachweis Bilder: Wikimedia.commons

Autor(in): Katja Singer – katja-singer@gmx.de

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