Der Vielfraß (schwedisch: Järv)

Das ist Schweden, Tiere, Wissenswertes

Der Vielfraß hat kaum natürliche Feinde.

Der Vielfraß hat kaum natürliche Feinde.

Vielfraße, auch Allesfresser oder Bärenmarder genannt, leben hauptsächlich in den nördlichen Teilen Skandinaviens. Sie sind tag- und nachtaktiv und gehören zu der Familie der Marder, wirken jedoch auf Grund ihres Körperbaus eher etwas plump und schwerfällig. Sie können bis zu 40 Zentimeter groß und gut bis zu einem Meter lang werden. Die Männchen erreichen ein Gewicht zwischen 20-30  Kilogramm, sie werden also größer und schwerer als die Weibchen, die ein Gewicht von ca. 10-15 Kilo aufbringen. Vielfraße können bis zu 20 Jahre alt werden.

Der Vielfraß besitzt ein dichtes Fell, welches dunkelbraun oder schwärzlich gefärbt ist. Typisch ist eine gelbliche oder hellbraune Bandzeichnung, die sich von den Schultern über die Seiten des Rumpfes erstreckt und sich über der Schwanzwurzel wieder vereint. Der Körperbau ähnelt dem eines Dachses, hat aber relativ große Pfoten mit teilweise einziehbaren Krallen. Der Kopf ist im Gegensatz zu seinem restlichen Körper vergleichsweise klein. Dennoch besitzen Vielfraße ein starkes „raubtierähnliches“ Gebiss mit kräftigen Kau- und Kierfermuskeln, so können sie sogar dicke Knochen durchzubeißen.

Vielfraße ernähren sich hauptsächlich von Aas, und kleineren Nagetieren. Im Winter erlegen sie sogar große Beute wie Elche und Rentiere. Mit Hilfe ihrer großen Füße sinken sie im Schnee nicht ein und sind so um ein vielfaches schneller als ihre Beutetiere, die mit ihren Hufen im Schnee einsinken und so nur mühsam vorankommen. (Ihre großen Füße, mit denen sie sich wie mit Schneeschuhen auf dem Schnee fortbewegen können, geben ihnen einen großen Vorteil gegenüber ihren Beutetieren, die mit ihren Hufen tief im Schnee versinken) Im Sommer haben sie allerdings das Nachsehen, da sie mit ihren „tapsigen“, großen Füßen einen solchen Lärm verbreiten, dass sie die meisten Beutetiere schon vorher aufschrecken. Deshalb stehen in dieser Jahreszeit auch pflanzliche Kost und Insekten auf ihrem Speiseplan.

Die Vielfraße haben in der Natur nur wenige Feinde. Wölfe können ihnen gefährlich werden. Man kann erkennen, dass dort wo Wölfe heimisch sind, weniger Vielfraße zu finden sind. Leider ist es häufig der Mensch, der dem Vielfraß nachstellt. Nicht auf Grund des Pelzes oder ihres Fleisches, welches völlig ungenießbar ist, werden sie gejagt, sondern weil sie jagdbares Wild erlegen und Fallen regelrecht plündern. Auch wenn der Bestand an Vielfraßen momentan stabil ist, gelten sie trotzdem als potentiell gefährdet.

(Autor: Sylvia Krömer)

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Weitere Beiträge

Bier-Genuss im Schwedenurlaub

Bier-Genuss im Schwedenurlaub

Deutsche Bierliebhaber können in Schweden schnell verblüfft sein: Die staatliche Alkoholpolitik macht den Genuss des Kühlen Blonden nicht leicht – und billig schon gar nicht. Die wichtigsten Infos zu Lättöl, Folköl und Starköl in Kürze. In Schweden wird Bier nach...

mehr lesen