Trollhättan – Schleusen und Wasserfälle

Allgemein, Ausflugsziele

Trollhättan

Ein Wasserfall in neue Bahnen lenken und Schiffe auf 32 Meter Höhe heben: Die Sehenswürdigkeiten von Trollhättan in Västra Götaland sind von Menschenhand gemacht. Bereits 1710 erhielt der Ingenieur Christopher Polhem den Auftrag, die gewaltige Geländestufe zwischen dem Fluß Göta Älv und dem See Vänern mittels einer Schleusenanlage zu überwinden. Doch erst 1800 wurde das gesamte Gebiet zwischen Göta Älv, Trollhättan und Vänern schiffbar.

Der seit jeher frei rauschende Wasserfall „Trollhättefallen“ wurde im Jahr 1910 gebändigt, als das Olida-Kraftwerk in Betrieb ging. Aus den Turbinen konnte die dort ansässige Industrie mit Energie versorgt werden – die Entwicklung Trollhättans zu Schwedens „Autostadt Nummer 1“ ließ nicht lang auf sich warten. Einen Eindruck von der früheren Naturgewalt der Kaskade bekommt man heute nur im touristischen Sinne: Im Sommer werden einmal am Tag die Kraftwerksschleusen geöffnet und die Wasser wild laufen gelassen.

Trollhättan

Bilder: frei von wikimedia commons und wikitravel

300.000 Kubikmeter schäumendes Nass ergießen sich dann in das ursprünglche Flussbett – und an den Ufern und Brücken herrscht Volksfeststimmung. Bester Platz für ein hautnahes Erlebnis soll die „Oskar-Brücke“ und das „Slusscaféet“ sein. Termine für die Schleusenöffnung: Mai, Juni und September – jeden Samstag, 15 Uhr. Im Juli und August – täglich, 15 Uhr. An einigen Abenden im Sommer wird das Ganze wiederholt, wobei Scheinwerferlicht dem Naturschauspiel einen besonders spektakulären Auftritt verleiht.

Wieder am Tage lohnt sich ein Spaziergang durch die heutigen Parkanlagen an den „Alten Schleusen“, die zwischen 1800 und 1916 errichtet wurden. Im Kanalmuseum am Åkersbergsvägen findet man die detaillierte Geschichte zum Bau und alle technischen Daten der Sehenswürdigkeiten, deren Zweck zunächst alles andere als touristisch war.

(Autorin: Katja Singer)

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