Nationaldagen – unaufgeregt und herzlich

Der 6. Juni ist unverkennbar „Flaggentag“

Der 6. Juni hat in Schweden seit langer Zeit eine besondere Bedeutung. Seit 1523 ist er dem Gedenken an Gustav Vasa, seiner Krönung und der damit verbundenen Auflösung der Union mit Dänemark gewidmet. Auch wenn damals noch der julianische Kalendar galt, steht der 6. Juni bis heute für den Tag, an dem Schweden geeint und eigenständig wurde.

Ein wichtiges Datum im Geschichtsunterricht, doch im öffentlichen Leben wurde der 6. Juni in Schweden – bis in die neueste Zeit – kaum „gefeiert“. Erst 1916 gab man dem Datum einen offiziellen  Anstrich als „Tag der schwedischen Flagge“. Am 6. Juni 1974 erkannte der „Riksdagen“, das schwedische Parlament, die heutige „Riksdags“-Ordnung an. Aber erst 1983 wurde das Datum zum offiziellen Nationalfeiertag = „nationaldagen“.

Viele Einwanderer fanden es dabei seltsam, dass Schweden diesen Tag nicht als arbeitsfreien Feiertag beging – wie in vielen anderen Ländern üblich. Erst durch diese Anregung wurde der 6. Juni seit 2005 ein freier Tag für Arbeitnehmer (auf Kosten des Pfingstmontags) – und überdies ein Festtag für alle „Neu-Schweden“: Es ist dabei üblich, in verschiedenen Veranstaltungen Einwanderer zu begrüßen und mit ihnen die neu-erworbene Staatsangehörigkeit zu feiern.

In diesem Jahr wird der 6. Juni sicher noch weiter als „nationales“ Datum gestärkt, denn er bildet den Auftakt zu einem zweiwöchigen Vorfest zur Hochzeit der Kronprinzessin Victoria. „Love Stockholm“ heisst das Programm, das dem Nationalfeiertag – zumindest in der Hauptstadt – einen besonders würdigen Rahmen gibt. Es soll nicht nur die Stimmung, sondern auch die Gefühle für die Heimat Schweden heben. Nicht im „nationalistischen“ Sinne, sondern bürgernah, integrativ und 2010n sprichwörtlich „mit Herz“.

Quellhinweis Bild: wikimedia commons

Autor(in): Katja Singer – katja-singer@gmx.de

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