Myotis alcathoe – Seltene Spezies in Schweden

Hier könnte sich die Nymphenfledermaus wohlfühlen. Foto: Sigfrid Lundberg / flickr.com, (CC BY-SA 2.0)

Hier könnte sich die Nymphenfledermaus wohlfühlen. Foto: Sigfrid Lundberg / flickr.com, (CC BY-SA 2.0)

Schwedens Fauna ist um eine Art reicher. Seit 2010 zählt die Myotis alcathoe – die Nymphenfledermaus – zu den heimischen Fledermausarten. Diese seltene Spezies wurde erstmals 2008 in den südschwedischen Regionen Skåne und Blekinge beobachtet. Nun ist die „nymffladdermus“ als neunzehnte Fledermausart in Schweden anerkannt.

Die Myotis alcathoe wird der Gattung der Mausohren zugeordnet. Der Flugsäuger weist starke Ähnlichkeiten mit der Kleinen Bartfledermaus auf, was selbst bei Experten zu Verwechslungen führen kann. Dies ist vielleicht ein Grund, dass es sich bei der Nymphenfledermaus um eine relativ neue Art handelt.

Die Nymphenfledermaus wurde erst 2001 als eigene Art beschrieben und ist eine der kleinsten Fledermausarten Europas überhaupt. Der kleine Nachtschwärmer bringt es vielleicht auf Daumengröße und maximal 5,5 Gramm Gewicht. Klein aber oho: Die Frequenz der Laute ist höher als bei den anderen Arten der Gattung.

Die ersten Nachweise der Myotis alcathoe stammen aus Griechenland, womit sich auch die Namensgebung erklärt. Diese geht auf die griechische Mythologie zurück. So soll Dionysos, der Gott des Weines, der Freude, der Trauben, der Fruchtbarkeit und der Ekstase, die Nymphe Alcathoe samt ihrer Schwestern in Fledermäuse verwandelt haben. Als Strafe auf das Nichterscheinen zu einem Fest zu Ehren des Dionysos. Das Gebiet, in dem die neue Fledermausart entdeckt wurde, ähnelt dem dieser griechischen Tragödie.

Nach und nach wurde die Nymphenfledermaus in den letzten Jahren in weiteren, immer nördlicheren Regionen aufgefunden. Dabei zeigt sich, dass der nachtaktive Zwerg hohe Ansprüche an seinen Lebensraum stellt. Naturbelassene Gebiete mit Fließgewässern, meist Täler oder Schluchten mit altem und dichtem Mischwaldbestand sind die bevorzugten Siedlungsgebiete. Schon darin findet sich ein Grund für die Seltenheit der Art. Zudem kann man davon ausgehen, dass auch diese vergleichsweise junge Spezies aufgrund der Abhängigkeit solch unberührter Gebiete mit altem Baumbestand gefährdet ist. Auch wenn noch keine Einstufung in eine Gefährdungskategorie erfolgte.

Der bisherige Schlusspunkt des Verbreitungsnachweises liegt in Schweden. Nachdem die „nymffladdermus“ 2008 erstmals, das Jahr darauf abermals in Südschweden beobachtet werden konnte, gab es 2010 genügend Anhaltspunkte die Nymphenfledermaus als neunzehnte in Schweden beheimatete Fledermausart anzuerkennen.

Ausschlaggebend waren die Erkenntnisse der Untersuchungen und Aufzeichnungen im Naturschutzgebiet Allarps bjär in Skåne, im August vergangenen Jahres. Das Gebiet hat alles, was die Myotis alcathoe braucht.

Autor: Mathias Grohmann – mathias_grohmann@web.de

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