Mora – die besondere Kleinstadt am Siljansee

Die Kirche von Mora Fotograf: Heide

Die Kirche von Mora
Fotograf: Heide

In der schwedischen Provinz Dalarna, am Siljansee liegt ein netter kleiner Ort mit etwa 11.000 Einwohnern. Hier findet man noch das traditionelle, ländliche Schweden und für Besucher, die besten Voraussetzungen für einen erholsamen und abwechslungsreichen Urlaub.

Als Endstation des jährlichen Ski-Langlaufrennens „Vasalauf“ ist Mora weltbekannt geworden. Und schließlich entschied sich hier ein wichtiger Teil schwedischer Geschichte, als Gustav Vasa die Dalarner 1520 zum Widerstand gegen die Dänen aufrief!

Mora befindet sich am nördlichen Ende des Siljansees, der Ort ist Hauptort der gleichnamigen Gemeinde in Dalarna, umgeben von einer schönen Natur, einer Bilderbuchlandschaft, dem Schweden, wie man es sich vorstellt. Der Name Mora stammt vom altschwedischen Wort „mor“ ab, was so viel bedeutet wie „Wald auf feuchtem Untergrund“. Mora liegt auf einer Landzunge zwischen dem Siljansee und dem Orsasee. Hier fließen der Orsälven aus dem Orsasee und der Österdalälven zusammen und münden gemeinsam in den Siljansee.

Der älteste Ortsteil von Mora ist Mora Strand, das Zentrum um die Kirche. Weitere Ortsteile, unter anderem Lisselby, Mora-Noret usw. sind im Laufe der Zeit mit Mora zusammengewachsen.

Mora ist ein beliebter Fremdenverkehrsort. Reisende, die durch Dalarna reisen, kommen gerne nach Mora, denn der Ort und die Umgebung haben einiges zu bieten.

Mitten im Ort verläuft die kleine Fußgängerzone, die Kyrkogatan mit ein paar kleinen Geschäften und vor allem gemütlichen Cafés mit einem guten Angebot. Am nördlichen Ende befindet sich die schöne Kirche von Mora und nicht weit davon das Wasamuseum, neben dem Zieleinlauf für den berühmten Wasalauf. Dieser Lauf, auf dem Tausenden von Skilangläufern, die 90 km lange Strecke von Sälen bis Mora bewältigen, findet jedes Jahr im März statt. Er wird zum Andenken an Gustav Vasa durchgeführt, der 1520 in Mora zum Widerstand gegen die Dänen aufrief. Gleich neben dem Zieleinlauf steht die von Anders Zorn gestaltete Skulptur von Gustav Vasa.

Zorn und Vasa

Die größte Sehenswürdigkeit in Mora ist sicher das Zornmuseum, genau genommen die „Zornsamlingar“. Diese bestehen aus mehreren Teilen. Im Zornmuseum sind die Werke des Malers Anders Zorn, aber auch seine private Sammlung ausgestellt. Zorn wurde 1860 in Mora geboren und verbrachte hier den größten Teil seines Lebens. Neben dem Museum befindet sich der Zorngård. Hier wohnten Anders und Emma Zorn, nachdem sie von ihrem Aufenthalt im Ausland zurückgekehrt waren. Viele der Einrichtungsgegenstände hatte Anders Zorn selbst entworfen.

„Zorns gammelgård och textilkammare“ stellt ein weiterer Teil dieser Sammlung dar. 1914 begann Zorn mit dem Bau einer Art Freiluftmuseum, das erst nach seinem Tod fertig gestellt wurde. Im Gammelgård befinden sich etwa 40 Häuser aus der Zeit zwischen 1200 und 1700. Es wird somit veranschaulicht, wie ein typischer Hof der Region zu früheren Zeiten aussah. Ebenfalls zu der Zornausstellung gehört noch Gopsmor, eine etwas einfachere Unterkunft Zorns, in die er sich gerne zurückzog, die etwas 20 km nördlich von Mora lag und später in der Nähe des Zornmuseum wieder aufgebaut wurde.

In Nusnäs, nicht weit von Mora werden die berühmten roten Holzpferden hergestellt. In den beiden Werkstätten Grannas A Olssons und Nils Olsson kann man zusehen, wie die traditionellen Pferdchen immer noch in Handarbeit produziert werden, wie aus einem Stück Holz ein schönes bemaltes und lackiertes Holzpferdchen entsteht.

Wandern und Skilaufen

Rund um den See finden sich viele Wandermöglichkeiten oder auch Radwege, so z.B. der Siljansleden, den man vollständig oder auch Teile davon zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen kann.

Von Mora aus bietet sich auch eine Autofahrt rund um den Siljansee an, über die Insel Sollerön nach Leksand und Tällberg, weiter nach Rättvik und zurück nach Mora. Bei schönem Wetter lohnt sich auch ein Ausflug auf den Gesundaberget (zu Fuß oder per Seilbahn) wo man eine herrliche Aussicht hat. Dort kann man dann dem Nikolaus im Tomteland noch einen Besuch abstatten.

Auch im Winter hat Mora und die Region einiges zu bieten. Es finden sich einige Langlaufloipen in der Umgebung, wo man sich sportlich betätigen kann. Oder man kann auch einfach die verschneite Landschaft genießen. Um die Weihnachtszeit werden überall die traditionellen Weihnachtsbuffets angeboten.

Mora ist Ausgangspunkt bzw. Endstation der Inlandsbahn, die durch das Landesinnere von Mora über Östersund nach Gällivare verläuft. Auch die Dalabanan, die Bahnstrecke von Uppsala nach Mora endet hier.

Wie schon erwähnt ist Mora Endstation des berühmten Wasalaufs. In sportlicher Hinsicht sollte vielleicht  noch erwähnt werden, dass der Eishockeyclub Mora IK sehr erfolgreich ist und dass hier jedes Jahr an Weihnachten der FM Matsson Juniorencup stattfindet.

Wie überall in Dalarna wird Tradition in Mora großgeschrieben. Besonders ausgelassen gefeiert wird an Midsommar. Man tanzt um die Midsommarstången (vergleichbar mit dem deutschen Maibaum) und genießt den Tag mit ausgiebigem Essen und Trinken.

Was bringt man von Mora als Souvenir mit nach Hause? In erster Linie sind hier Handarbeiten zu nennen: Tücher, Tischdecken, Holzarbeiten, Dalarna-Pferdchen, Basteleien.

Es gibt übrigens auch ein Mora in den USA, im Bundesstaat Minnesota. Eigentlich nicht verwunderlich, da doch viele Schweden im 19. Jahrhundert nach Amerika ausgewandert sind. Gerade in Minnesota haben sich viele Schweden niedergelassen und dort viele Ortschaften gegründet, die an ihre Heimat erinnern. Im amerikanischen Mora findet sogar ebenfalls jedes Jahr ein Wasalauf statt. Selbstverständlich kann man dort auch Dala-Pferdchen kaufen. Und wie sollte es anders sein, Mora in Minnesota ist Partnerstadt von Mora in Dalarna.

 

Autorin: Heide Walker – Heide.Walker@web.de

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