Whisky aus Schweden: Mackmyra Whisky – The 1st Edition. Foto: Johan Olsson, Mackmyra Svensk Whisky AB /flickr.com (CC BY-SA 2.0)
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurde aus Mackmyra Eisen in die Welt geschickt. Seit einigen Jahren erobert der Name „Mackmyra“ die Welt erneut – mit Flaschen, deren Inhalt mal hellgelb leuchtet, mal bernsteinfarben schimmert oder farblos ist. Mackmyra steht für Whisky aus Schweden.
Mackmyra ist ein Dorf bei Valbo, zwischen Gävle und Sandviken, und Namensgeber für den schwedischen Whiskyproduzenten – Mackmyra Svensk Whisky AB. Dass der Name etwas nach Schottland klingt, ist für den Whisky aus Schweden sicher nicht schädlich. Auch nicht, dass die Brennerei als nördlichste Whiskydestillerie der Welt gilt.
Schweden, Whisky und eine Skihütte
Die Rezeptur für die hochprozentigen Erzeugnisse von Mackmyra scheint einfach: Es begann mit einem Skiausflug. Acht befreundete Schweden – ehemalige Kommilitonen der Königlich Technischen Hochschule in Stockholm – kommen in einer Skihütte zusammen. Gesprächsthema: Whisky. Ein kam mit einer Flasche Malt Whisky für den Gastgeber im Gepäck.
Irgendwann kam die Frage auf, warum es eigentlich keinen Malt Whisky aus Schweden gibt. Wo doch selbst die Schotten Zutaten aus dem Land bezogen. Im weiteren Verlauf reifte die Idee einer eigenen Whiskybrennerei.
Eisenhütte von Mackmyra wird zur Destillerie
Mackmyra bruk: Einst Eisenhütte, seit 1999 Mackmyra Destillerie. Foto: Mackmyra Svensk Whisky AB/ flickr.com (CC BY-SA 2.0)
Nach einem Jahr Vorlauf wird aus der „Schnaps-Idee“ das Unternehmen Mackmyra Svensk Whisky Anfang 1999 gegründet. Die Brennerei in der alten Eisenhütte Mackmyra bruk eingerichtet. Die Produktionsstätte in durchaus „whiskywürdiger“ Umgebung mit Herrenhaus, englischem Park und Golfplatz.
Bis die ersten Tropfen mit selbst gebauter Brennblase destilliert wurden, vergingen noch einige Monate. Am 18. Dezember war es soweit. Die Experimentierphase hielt bis 2002 an, die Herstellungskapazitäten wurden erweitert.
2006 ging die erste Abfüllung in die Geschäfte des staatlichen Monopolisten Systembolaget. Kaum geliefert waren die ersten 4.000 Flaschen Whiskys auch schon verkauft. Drei Jahre später lag die Produktion bereits bei etwa einer halben Million Flaschen (200.000 Liter). Seit 2008 ist der Whisky aus Schweden beständig verfügbar.
Bester Produzent 2012
Die anfängliche Kritik am Geschmack wurde leiser. In Schweden etabliert, findet der gehaltvolle Stoff aus Gästrikland auch international Zustimmung. Das zeigt sich nicht nur an am sukzessiv steigenden Export.
Ohne sie geht nichts: Brennblasen aus Kupfer in der Mackmyra Destillerie. Foto: Mackmyra Svensk Whisky AB/ flickr.com (CC BY-SA 2.0)
2012 wurde Mackmyra Svensk Whisky von der Jury der „International Wine & Spirit Competition“ (IWSC) zum besten Spirituosenhersteller Europas gekürt. Nachdem man bereits in den beiden Jahren zuvor nominiert war.
Besuch im Whiskydorf
Wie die Brennerei in der früheren Eisenhütte öffnet sich auch die neue Brennerei am Stadtrand von Gävle Besuchern. Im noch im Ausbau befindlichen Mackmyra Whiskydorf lässt sich der Entstehungsprozess des Hochprozentigen bei einer Führung verfolgen – und der Whisky aus Schweden verkosten.
Angebote zu einer Whisky-Tour finden sich unter www.mackmyra.se.
Autor: Mathias Grohmann – mathias_grohmann@web.de
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