Frauen fliehen aus dem Norden – Männer bleiben im Wald

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Das nördliche Schweden bietet großartige Natur, aber eher wenig Karriere- und Freizeitmöglichkeiten. Was Touristen geradezu magisch anzieht, führt in vielen Fällen zur Abwanderung von jungen Leuten. Laut Radio Schweden (SR) ist es ein Problem, dass ausgerechnet junge Frauen in die südlichen Städte ziehen – während junge Männer im dünnbesiedelten Landstrich zurückbleiben.

Eine SR-Recherche im Städtchen Överkalix, 100 Kilometer nördlich von Luleå, zeigt dies eindrucksvoll: Hier sind im vergangenen Jahr 23 junge Frauen weggezogen, aber nur 9 Männer. Meist geht es den Abwanderwilligen um Ausbildungs- und Arbeitsplatzchancen, die im nördlichen Lappland vielerorts nicht gegeben sind. Ein Grund für das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern könnten aber vor allem die Freizeitangebote sein. Laut Radio Schweden würden sich alleinstehende Männer in Lappland oft mit Jagd, Fischerei und Schnee-Scooterfahren beschäftigen. Frauen wünschen sich hingegen mehr Kulturprogramm und wollen unter Leute kommen.

Lars Westin, Professor für Regionalwirtschaft an der Universität Umeå, bestätigt den Trend: „Das ist eine natürliche Entwicklung, die man auch nicht verhindern sollte. Es ist normal, dass man in die große Welt will.“ Die Kommunen in Lappland sollten allerdings dafür sorgen, dass die „ausgeflogenen“ Frauen, etwa nach dem Studium und ersten Karriereschritten, wieder in ihre Heimatorte zurückkehren.  Sonst seien die Männer bald allein im schwedischen Wald…

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