Daniel Craig als Mikael Blomkvist – Verblendung goes Hollywood

"Verblendung" - die schwedische Verfilmung

Die Amis sind schon ein merkwürdiges Volk. Nirgendwo auf der Welt ist es so schwierig, einen Markt zu erobern. Und wenn es dann mal jemandem geglückt ist, dann wird schnellstmöglich überlegt, wie man dem Ganzen noch einen amerikanischen Stempel aufdrücken kann. Das haben wir erst kürzlich wieder bei der Millennium-Trilogie des 2005 verstorbenen Autors Stieg Larsson gesehen. Der Schwede schrieb drei Bücher rund um den erfolgreichen Wirtschaftsjournalisten Mikael Blomkvist und der toughen Hackerin Lisbeth Salander, die innerhalb kürzester Zeit zu weltweiten Bestsellern avancierten.

Dass da auch eine Verfilmung entstehen musste, war nur die logische Konsequenz. Und das ließen sich die Schweden nicht nehmen. 2009 kam der erste Teil, „Verblendung“, in die Kinos. Unter Leitung von Regisseur Niels Arden Oplev liefen die schwedischen Schauspieler Michael Nyqvist und Noomi Rapace zu Höchstleistungen auf und begeisterten die internationalen Kritiker.

Obwohl der Film in Deutschland und in Europa äußerst erfolgreich war, konnte er sich in den Staaten nicht durchsetzen. Da die Bücher jedoch auch dort ein Verkaufsschlager sind, tauchten immer wieder Gerüchte auf, Hollywood würde sich um die Filmrechte bemühen. Und tatsächlich: Im Juli dieses Jahres bestätigte Sony Pictures, dass man sich an einem Remake für den englischsprachigen Raum versuchen wird. In der männlichen Hauptrolle wird James-Bond-Darsteller Daniel Craig zu sehen sein, in der weiblichen die noch recht unbekannte Rooney Mara. Die Regie führt kein geringerer, als David Fincher, der bereits Filme wie „Fight Club“ oder „Benjamin Button“ inszenierte.

Laut Angaben von Larssons Bruder wird der Streifen schon 2011 zu sehen sein. Doch brauchen wir wirklich schon drei Monate, nachdem der letzte Teil der schwedischen Trilogie in den Kinos lief, eine Neuverfilmung?
Warum kann man in Übersee nicht anerkennen, dass ein guter Film einfach ein guter Film ist – auch wenn keine großen Hollywoodstars darin vorkommen?

Aber wenigstens bekommen wir so die Chance, noch etwas mehr Zeit mit den tollen Helden der Bücher zu verbringen und das Abenteuer noch ein zweites Mal zu durchleben.
Ob Stieg Larsson wohl damals geahnt hatte, was für eine unglaubliche Lawine er mit seiner Geschichte auslösen wird? Schade, dass er all das nicht mehr miterleben kann!

Autor(in): Nicole Schmidt – text.assistant@yahoo.de

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