Bröllopsfotografen – eine Filmrezension

Einen schwedischen Kinofilm der letzten Jahre, den man mal gesehen haben sollte, ist „Bröllopsfotografen, „der Hochzeitsfotograf“. Dieser Film ist von 2009, es ist eine Tragikomödie über das Leben junger Leute in Schweden.

Die Hauptfigur Robin lebt in einem kleinen schwedischen Dorf in Wärmland. Dort ist der Hauptarbeitgeber eine Sulfitfabrik, die Robins Eltern zu bescheidenem Wohlstand verholfen hat. Doch Robin selber hat keine großen Ambitionen, auch dort zu arbeiten, schon gar nicht, als er erfährt, dass die Fabrik geschlossen werden soll. Er beschließt, sein Hobby Fotografieren zum Beruf zu machen und zieht nach Stockholm, um dort Karriere zu machen.

Auf seinem ersten Hochzeitstermin trifft er Astrid, die Schwester der Braut und verliebt sich ihn sie. Sie ist die Tochter reicher Eltern und Robin fängt an, sich dem Aussehen und Verhalten ihrer Eltern anzupassen, um bei ihnen Eindruck zu hinterlassen. Der Plan geht auf, und Astrids Vater leiht Robin sogar Geld für den Aufbau eines Fotostudios. Doch mag Astrid Robin dann noch, wenn sie davon erfährt? Der Ärger ist spätestens dann vorprogrammiert, als Robin seine Freundin mit in sein Heimatdorf nimmt, um sie seiner Familie vorzustellen…

Soll man sich anpassen auf dem Weg nach oben, oder doch lieber man selbst bleiben? Soll man der Sache wegen Hilfe annehmen oder doch lieber versuchen, alleine klarzukommen? Der Film behandelt die typischen Gewissenskonflikte, die man als junger Mensch hat, wenn man ins Berufsleben hinausgeht und Erfolg haben möchte.

Dieser Film ist übrigens auch geeignet, um sich typisch schwedische Eigenschaften anzuschauen. „Fläktrökning“ zum Beispiel, das innerhäusliche Rauchen unter dem laufenden Küchenabzug. Darin ist Robins Mutter ganz groß, sie macht es sogar praktischerweise gleich beim Kochen. Oder das Sich-die-Schuhe-ausziehen, wenn man in einem Privathaushalt zu Besuch ist. Robin kommt in derben Stiefeln zu einer Hochzeit und sitzt erst mal in der Eingangshalle zwischen all den fein gekleideten Gästen beim Sektempfang und befreit sich von seinem Schuhwerk. Und Jonny, Robins Vermieter hat in seiner Wohnung eine Sonnenbank.

Definitiv aber das Highlight dieses Filmes ist die Besetzung der weiblichen Hauptrolle, Astrid gespielt von Tuva Novotny. Sie ist in Schweden ein Superstar und kann mit 32 Jahren bereits auf eine Reihe erfolgreicher Filme zurückblicken. So spielte sie in dem schwedischen Filmklassiker „Jalla, jalla“ Roros Freundin Lisa, in dem Hollywood-Movie „Eat pray love“ sogar an der Seite von Julia Roberts.

Autor(in): Beate – b.scherberich@gmx.net

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