Strindbergmuseum Blå Tornet in Stockholm

Foto: Wikipedia, Udo Schröter

Wer sich auf die Spuren des schwedischen Autors August Strindberg begeben möchte, sollte unbedingt einen Besuch in der Drottninggata 85 in Stockholmer Stadtteil Norrmalm abstatten. Dort in dem gelben Eckhaus verbrachte der Dichter die letzten vier Jahre seines Lebens bis zu seinem Tod im Jahre 1912.

Seit 1973 befindet sich in den Räumen das Strindbergmuseum. Es ist die einzige der 24 Wohnungen Strindbergs in Stockholm, die besichtigt werden kann. Als Strindberg 1908 die Wohnung bezog, war das Haus ein Neubau mit modernstem Komfort: Zentralheizung, Fahrstuhl und WC. Die Wohnung im Museum ist rekonstruiert, jedoch handelt es sich bei der Mehrzahl der Möbel um Originalstücke. Als Besucher hat man also die Möglichkeit, eine kleine Zeitreise in das Leben des Schriftstellers zu unternehmen.  Man erfährt, wie Strindberg einst lebte und welche Bücher seine Bibliothek füllten.

Neben der ehemaligen Wohnung gibt es noch eine Dauerausstellung zu Strindbergs Leben und Wirken und regelmäßige Wechselausstellungen zu besichtigen. Der Besucher kann Briefe, Fotografien und Gegenstände aus dem Nachlass sehen und so mehr über den Autor erfahren.

Doch warum heißt das gelbe Gebäude nun Blauer Turm? Die Bezeichnung geht auf den Dichter selbst zurück, manchmal bezeichnete er das Gebäude auch als Gröna Tornet, also grünen Turm, vermutlich wegen des grünen Kupferdachs. Es gibt mehrere Deutungen für den Namen. Eine besagt,  dass Strindberg seine letzte Wohnung mit dem Blåtårn im Schloß von Kopenhagen verglich. Der diente seit dem Mittelalter als Gefängnis für den Adel. Eine andere, weniger bedeutungsschwere Vermutung, bezieht das Blau auf die blaue Farbe des Treppenhauses und der Wohnungstüren.

Unweit des Museum findet sich der kleine Park Tegnérlunden mit einer wahrlich dramatischen Strindberg-Skulptur von Carl Eldh. Diese wurde an Strindberg letztem Geburtstag im Jahr 1912 eingeweiht. Der Geburtstag wurde mit einem großen Fackelumzug gefeiert, dem Strindberg von seinem Balkon im Blauen Turm aus zusah.

http://www.strindbergsmuseet.se/

Autor(in): Caroline -skanskriva@gmail.co

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