Stadtbummel durch Karlskrona: Die Admiralitätskirche

Weltkulturerbe: Die Admiralitätskirche in Karlskrona, rechts vorm Eingang steht Gubben Rosenbom. Foto: Henrik Sendelbach /commons.wikimedia.org/ (CC BY-SA 3.0)

Weltkulturerbe: Die Admiralitätskirche in Karlskrona, rechts vorm Eingang steht Gubben Rosenbom. Foto: Henrik Sendelbach /commons.wikimedia.org/ (CC BY-SA 3.0)

 

Die Admiralitätskirche, auf Schwedisch Amiralitetskyrkan, ist eine der der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt – Schwedens größte Holzkirche. Ein beliebter Anlaufpunkt bei einem Stadtbummel durch  Karlskrona. Ursprünglich als Provisorium errichtet, gehört das Gotteshaus zu den ältesten Gebäuden der südschwedischen Stadt und zum Weltkulturerbe „Marinestadt Karlskrona“.

Die Admiralitätskirche ist eine der 1998 zum Weltkulturerbe ernannten Stätten auf Karlskronas Hauptinsel. Sie liegt im Südosten von Trossö, ein paar Schritte vom Hafen.

„Notlösung“ wurde 1685 eingeweiht

Von wem der Entwurf zur Admiralitätskirche stammt, ist nicht geklärt. Vermutlich geht sie auf den Generalquartiermeister Erik Dahlberg zurück. Fest steht, dass die 1681 geschaffene Admiralitätsgemeinde des gerade gegründeten Stadt in Südschweden eine Kirche brauchte. Schnell.

Dem Großen Leuchtturm von Alexandria nachempfunden: Der Admiralitätsglockenturm im Admiralitätspark. Foto: Boatbuilder /commons.wikimedia.org/ (CC BY-SA 3.0)

Dem Großen Leuchtturm von Alexandria nachempfunden: Der Admiralitätsglockenturm im Admiralitätspark. Foto: Boatbuilder /commons.wikimedia.org/ (CC BY-SA 3.0)

Eilig und einfach gezimmert entstand eine kreuzförmige Zentralkirche aus Holz, ein quadratischer Mittelteil und gleichgroße Kreuzarme, im – nach den schwedischen Königen Karl X., dem Gründer von Karlskrona Karl XI. und Karl XII. – Stil des karolinischen Klassizismus. Am 20. September wurde die Holzkirche mit Platz für rund 4.000 Personen eingeweiht und Ulrica Pia, „die fromme Ulrike“ benannt. Benannt nach Ulrike Eleonora von Dänemark, durch die Ehe mit König Karl XI. schwedische Königin.

Glockenturm im Admiralitätspark

Geplant war die hölzerne Admiralitätskirche lediglich als schnelle, vorläufige Lösung, die von einer Steinkirche ersetzt werden sollte. Der Grundstein für diesen Neubau wurde zum Mittsommerfest 1760 gelegt. Zwanzig Jahre später ragten die Mauern immerhin vier Meter hoch. Entstehen sollte der Kirchenneubau am Amiralitetstorget, am etwa 1700 errichteten Admiralitätsglockenturm. Der Glockenturm, der dem berühmten Leuchtturm von Alexandria, einem der sieben Weltwunder, nachempfunden ist, gehört ebenfalls zum Weltkulturerbe der südschwedischen Marinestadt. Die anfängliche Aufgabe des Turms war die Zeitanzeige für die Werftarbeiter. Die Zeit lässt sich nach wie vor ablesen. Seit 1909 erschallt das Läuten der Glocken für die Admiralitätskirche vom Amiralitetsklockstapeln aus dem Admiralitätspark. Einem weiteren (möglichen) Ziel beim Stadtbummel durch Karlskrona. Ein kurzer Weg von der Kirche entfernt.

Das Projekt Steinkirche wurde Mitte des 19. Jahrhunderts begraben. Stattdessen floss Geld in die Renovierung und den Umbau der vorhandenen Admiralitätskirche.

Nach dem Motto wenn schon keine Steinkirche, dann soll die Holzkirche wenigstens wie eine aussehen änderte sich das Erscheinungsbild: andere Außenvertäfelung, gelbe Farbe, Stilelemente des Barock. Es waren nicht die letzten Umbauten an dem Gotteshaus. Seit 1985 steht die Admiralitätskirche wieder im ursprünglichen Rot da.

Blick in die Admiralitätskirche. Foto: Fred J /commons.wikimedia.org/ (CC BY-SA 1.0)

Blick in die Admiralitätskirche. Foto: Fred J /commons.wikimedia.org/ (CC BY-SA 1.0)

Vor der Kirche bittet der „alte Rosenbom“ um Spenden

Vor der Admiralitätskirche warten auf Besucher auf ihrem Stadtbummel durch Karlskrona Gubben Rosenbom, der „alte Rosenbom“, eine lebensgroße Holzfigur in Bootsmannstracht, die dankbar ihren Hut für Spenden lüftet. Eine Armenbüchse. Bekanntheit erlangte der Rosenbom insbesondere durch Selma Lagerlöf, bot sie doch Nils Holgersson auf seiner „wundersamen Reise“ in Karlskrona Schutz vor Karl XI. unter dem Hut.

Bloße Erfindung ist der „alte Rosenbom“ nicht. Aber das ist eine andere Geschichte.

Autor(in): Mathias Grohmann – mathias_grohmann@web.de

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