Sölvesborg und die leuchtenden Bögen über Sölvesborgsviken

Sölvesborgs-Brücke

Neues Wahrzeichen von Sölvesborg: Die Sölvesborgsbron. Foto: Adville /commons.wikimedia.org/ (CC BY-SA 3.0)

Sölvesborg ist ein 8.400 Einwohner zählendes Städtchen und Hauptort der gleichnamigen Gemeinde an der südschwedischen Küste. Der Ort hat eine Burgruine, die mittelalterliche Kirche, den historischen Ortskern mit Kopfsteinpflastergassen, Wald und Strand. Und Sölvesborg hat die Sölvesborgsbron – die längste Fußgänger- und Radfahrerbrücke Europas.

Mittelalterliches Sölvesborg

Die Geschichte von Sölvesborg beginnt im Mittelalter. Ende des 12. Jahrhunderts wurde die Stadt zwischen Ryssberget und Ostsee, am westlichen Ufer der Sölvesborgsviken gegründet. Im Schutz der Burg, die der Stadt den Namen gab, gedieh der Ort an der Hauptverbindungsstraße zwischen den damals dänischen Provinzen Skåne und Blekinge zum Zentrum des im 14. Jahrhundert eingerichteten Sölvesborgs län. Während ihrer Blütezeit war die Stadt nicht selten Gastgeber dänischer Herrscher auf ihren Reisen.

Das einzige aus der Gründungszeit noch erhaltene Gebäude ist die Nikolaikirche. Bemerkenswerterweise lässt sich auch heute noch anhand des Straßenverlaufs im Zentrum von Sölvesborg die mittelalterliche Stadtplanung erkennen. Trotz des nahezu alles zerstörenden Feuers von 1801.

Nachdem in der Stadt Ende des 18. Jahrhunderts kurzeitig Porzellan hergestellt wurde, folgte Mitte des 19. Jahrhunderts eine Blüte durch Branntweinherstellung. Später kamen Glasfabrik und Werft. Beide schlossen die Türen 1982.

Urlaub in Sölvesborg 

Von den alten Industrien ist kaum etwas geblieben. Wichtige Arbeitgeber sind Papierfabriken und die Fischwirtschaft im Umfeld der Stadt. Sowie der Tourismus.

Sölvesborg Nicolaigården

„Nicolaigården“ in Sölvesborg. Im Hintergrund der Turm der Nikolaikirche. Foto: Henrik Sendelbach /commons.wikimedia.org/ (CC BY-SA 3.0)

Während der Sommermonate zieht es Tausende Gäste in die Stadt und Gemeinde im südwestlichen Blekinge. Sei es zum Sweden Rock Festival in Norje auf das Stadtfest Killebom, in den Wald vom Ryssberget, auf die Halbinsel Listerlandet: Fischerdörfer, Strände wie Sandviken und Torsöviken, Natur und Vogelschutzgebiet(e). Zwischen Hanöbucht und Insel Hanö im Osten und der Bucht von Sölvesborg – mit der Sölvesborgsbron.

Mit Europarekord über die Bucht von Sölvesborg

Sölvesborg wächst. Am Westufer der Sölvesborgsviken die Altstadt, am Ostufer, auf Listerlandet, der neue Stadtteil Ljungaviken. Alt und neu sind mit über 500 Kubikmetern Beton, 800 Tonnen Stahl, Edelstahl und Eisen und mehr als 2000 Kilogramm Schrauben, Muttern und Unterlegscheiben miteinander verbunden. Im Frühjahr 2013 wurde die Sölvesborgsbron von Fußgängern und Radfahrern eingeweiht.

760 Meter lang ist der hölzerne Fuß- beziehungsweise Radweg über die Bucht von Sölvesborg. Vom Gästehafen, mit einem Knick über die Insel Kaninholmen und mehreren Aussichtspunkten zum neuen Wohnquartier und Erholungsgebiet auf Listerlandet. Es ist die mit Abstand längste Brücke für Fußgänger und Radfahrer Europas.

Markantes Merkmal der Brücke sind die drei 17 Meter hohen Bögen zur Stadt hin, in die 24 Beleuchtungskörper eingebaut wurden. Zusammen mit weiteren über die gesamte Länge verteilten Lichtquellen lassen sie die Brücke in nahezu allen möglichen Farben leuchten. Dabei ist die Farbfolge und Lichtintensität nicht willkürlich. Sie folgt – unter anderem aus Rücksichtnahme auf das hohe Vogelaufkommen – der Natur, den Jahres- und unterschiedlichen Nachtzeiten. Nebeneffekt dieses „leuchtenden Beispiels“ der Bemühungen zur „Förderung umweltfreundlicher Verkehrsträger“: Sölvesborg ist um eine Sehenswürdigkeit und ein Wahrzeichen reicher.

Autor: Mathias Grohmann – mathias_grohmann@web.de

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