Pyttipanna – ein schwedisches Resteessen

Ein Teller Pyttipanna. Foto aus Wikipedia.

Ein Teller Pyttipanna. Foto aus Wikipedia.

Pyttipanna ist zwar nicht gerade ein kulinarisches Highlight, kann jedoch sehr lecker sein. Es handelt sich um ein traditionelles Resteessen der schwedischen Küche.

 

Es gab in Schweden Zeiten als es der Bevölkerung nicht sehr gut ging. Man musste sparen, Wegwerfen von Lebensmittel kam nicht in Frage. Aus Resten wurden nahrhafte Mahlzeiten zubereitet. Eine davon war das Pyttipanna oder auch pytt i panna geschrieben – wörtlich übersetzt „Winzig in der Pfanne“ oder „Kleinigkeiten in der Pfanne“, ein Gericht, das man in allen skandinavischen Ländern kennt: pytt i panna in Schweden, pytt i panne in Norwegen, pyttipannu in Finnland. In Dänemark gibt es eine ähnliche Speise unter dem Namen biksemad.

 

Heute geht es den Schweden zwar richtig gut und es gibt auch in Schweden eine gehobene Gastronomie und Sterneköche – Schweden hat heute gastronomisch einiges zu bieten – aber trotzdem gehört Pyttipanna in Schweden dazu, Pyttipanna ist typisch schwedische Hausmannskost. Und auch, wenn man auch heute noch aus allem, was so im Kühlschrank rumliegt und verarbeitet werden muss, immer noch gerne ein Pyttipanna zubereitet, so kann man es sich heute auch einfach machen und einfach eine Packung tiefgekühltes Pyttipanna als Fertiggericht im Supermarkt kaufen. Hier gibt es die bekannte Speise in verschiedenen Variationen, auch vegetarisch.

 

Aber nun zu den Zutaten und der Zubereitung.

Die wichtigsten Zutaten sind Kartoffeln, Zwiebeln und Speck, oder auch Wurst, Schinken oder Fleisch. Das kann Rindfleisch oder Schweinfleisch sein, je nachdem was man im Haus hat oder was man bevorzugt. Auch Köttbullar werden manchmal verwendet. Alles wird in kleine Würfel geschnitten, in der Pfanne gebraten und mit Salz und Pfeffer gewürzt. Heutzutage, wo das Gericht nicht mehr so nahrhaft sein muss, wie in der Vergangenheit, als man auf den Feldern arbeiten musste, bevorzugt man auch gerne leichtere Varianten und nimmt statt Speck oder Schinken, Puten- oder  Hühnerfleisch (kycklingpytt), oder man lässt das Fleisch ganz weg und bereitet das Pyttipanna vegetarisch zu. So können auch weitere Gemüsesorten, wie Karotten, weiteres Wurzelgemüse oder Bohnen hinzugefügt werden, oder auch Tofu oder Quorn. Fischliebhaber können es auch mit Fisch zubereiten, z.B. Laxpytt mit Lachs. Gerne ergänzt man das Pyttipanna noch mit einem Spiegelei obendrauf, manche bevorzugen auch ein rohes Eigelb, das dann daruntergemischt wird. Als Beilagen gehört traditionell eingelegte Rote Beete dazu, und gerne auch etwas Ketchup.

 

In Deutschland hat das Gericht durch die Möbelhauskette Ikea einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht. Dort wird es häufig in den dazugehörigen Restaurants serviert und auch im Shop als Fertiggericht verkauft. Aber man kann es leicht auch selbst zubereiten. Hier ein Grundrezept dazu, das natürlich nach Belieben abgewandelt werden kann:

 

Zutaten für 4 Personen:

750 g Kartoffeln

80 g Butter oder Margarine

4 Zwiebeln

400 g Fleischwurst oder Schinken

Salz , Pfeffer, frisch gemahlen

1 Bund Petersilie

4  Eier

 

Zubereitung
Kartoffeln schälen, waschen, würfeln und in der Butter oder Margarine bei milder Hitze 10 Minuten braten. Zwiebeln pellen und würfeln. Die Fleischwurst oder den Schinken ebenfalls in feine Würfel schneiden. Beides zu den Kartoffeln geben. Mit Salz und Pfeffer würzen und zugedeckt ca. 15 Minuten weitergaren. Zwischendurch gelegentlich umrühren. Mit gehackter Petersilie bestreuen und jeweils ein Spiegelei darauf setzen.

Autor(in): Heide – Heide.Walker@conductix.com

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