Prinsesstårta – jetzt wieder aktuell

Foto aus Wikipedia, Fotograf: Fredrik Tersmeden

Die Tochter von Prinzessin Victoria und Prinz Daniel ist geboren: Prinzessin Estelle Silvia Ewa Mary, geboren am 23. Februar 2012. Und jetzt hat die Prinsesstårta wieder ihre Berechtigung und kann wieder gegessen werden.

Nein, ganz so ist es nicht. Die Prinsesstårta wird das ganze Jahr in Schweden gegessen. Sie gehört zum beliebtesten und bekanntesten Gebäck in Schweden. Und inzwischen kennt man sie auch ganz gut im Ausland, unter anderem auch dank Ikea.
Aber die Prinsesstårta hat tatsächlich einen Bezug zur Prinzessin und zwar ursprünglich zu drei bestimmten Prinzessinnen: Margaretha, Märtha und Astrid. Die schwedische Lehrerin und Kochbuchautorin Jenny Åkerström hatte 1930 drei verschiedene Torten für die drei damaligen Prinzessinnen kreiert. Jenny Åkerström unterrichtete Mädchen aus gehobenen Kreisen und dazu gehörten eben auch die drei genannten Prinzessinnen, Töchter von Prinz Carl und Prinzessin Ingeborg von Schweden. Die Torte mit dem grünen Marzipanmantel, mit dem ursprünglichen Namen „Grön Tårta“ (grüne Torte) gefiel den dreien am besten, daher erhielt diese Torte den Namen „Prinzessinnentorte“, auf Schwedisch „Prinsesstårta“. Eine Torte zu Ehren der Prinzessinen, und nun ganz aktuell zu Ehren der neugeborenen Prinzessin Estelle.

Überall in den schwedischen Cafés und Konditoreien findet man die Prinsesstårta in der Auslage und im Angebot. Das grüne Marzipan fällt sofort auf und hält vielleicht Nicht-Marzipanfreunde auch davon ab, die Torte zu probieren. Aber sie ist wirklich köstlich, vor allem, wenn man sie in einer guten Konditorei kauft, allerdings auch ganz schön gehaltvoll. Sie besteht aus mehreren Schichten hellem Biskuit mit Vanillecreme, Beerenkonfitüre und Sahne dazwischen. Außen wird die Torte ebenfalls in Sahne eingehüllt und darüber wird dann noch eine hellgrüne Marzipanschicht gelegt, eventuell noch mit Puderzucker und Marzipanrosen dekoriert. Man isst sie gerne zu besonderen Anlässen wie Geburtstagen, Schulabschlüssen oder eben der Geburt einer Prinzessin.

Übrigens gibt es die Torte manchmal auch mit pinkfarbenem statt grünem Marzipan überzogen, dann nennt man sie Operatårta (Operntorte). Genau genommen enthält auch nur diese Torte die Beerenkonfitürenschicht, doch hat es sich eingebürgert, auch die wahren Prinzesstorten mit dieser Schicht zu füllen. Eine weitere Variante sind Torten mit gelbem Marzipan, häufig Prinstårta genannt. Und dann werden auch noch „groda“ (Kröten) angeboten. Hier handelt es sich um kleine Prinzesstorten, die an eine Kröte oder einen Frosch erinnern sollen. Das Marzipan wird auf einer Seite etwas eingeschnitten und soll den Mund der Kröte darstellen. Diese „Kröten“ sind ebenfalls mit grünem Marzipan überzogen und mit den gleichen Zutaten gefüllt wie die eigentlichen Prinzesstorten.
Und nicht zu vergessen: Jedes Jahr in der letzten Septemberwoche feiert man in Schweden die „Prinsesstårtans vecka“.

So und nun interessiert sich der eine oder andere sicher auch noch für das Rezept.

Zutaten für den Biskuit: 4 Eier, 2 dl Zucker, 1 dl Mehl, 1 dl Stärkemehl, 1 TL Backpulver
Zutaten für die Vanillecreme: 1 dl Sahne, 1 dl Milch, 2 Eigelb, 1 ½ EL Kartoffelmehl oder 2 EL Maisstärke (Maizena), 1 EL Zucker, 2 TL Vanillezucker oder 1 TL Vanillepulver,
zusätzlich 3-3 ½ dl Schlagsahne, evtl. Beerenkonfitüre oder frische Beeren
Zutaten für die Garnierung: ca. 300 gr Marzipanrohmasse, 2 dl Puderzucker, grüne Lebensmittelfarbe, Puderzucker

Für den Kuchenboden eine runde Kuchenform einfetten. Eier und Zucker schaumig rühren. Mehl und Backpulver mischen und unter den Teig rühren. Teig in die Form füllen und im vorgeheizten Backofen bei 175° auf der untersten Schiene ca. 40 Min backen. Abkühlen lassen, dann in der Mitte durchschneiden.

Für die Vanillecreme alle Zutaten außer dem Vanillezucker in einem kleinen Topf mischen. Langsam erhitzen und dabei weiterschlagen, bis die Creme dickflüssig wird. Abkühlen lassen. Vanillezucker oder Vanillepulver hinzufügen und zugedeckt auskühlen lassen.
Nimmt man Kartoffelmehl muss man die Creme frisch zubereiten, mit Maisstärke kann man sie bereits am Tag vorher herstellen.

Auf den unteren Tortenboden nach Belieben frische, mit Zucker verrührte Beeren oder Beerenkonfitüre streichen. Die Sahne schlagen und die Hälfte in die Vanillecreme einrühren. Auf dem ersten Kuchenboden bzw. über den Beeren verteilen und den zweiten Boden auflegen. Die restliche Sahne auf und um den Kuchen verteilen, so dass fast schon eine Halbkugel entsteht.

Marzipan und Puderzucker zusammenkneten. Einige Tropfen grüne Lebensmittelfarbe hinzufügen und die Masse weiterkneten bis die Farbe gleichmäßig verteilt ist. Die Masse zwischen zwei Backpapierlagen oder Haushaltsfolie ausrollen, und zwar so groß, dass sie über den gesamten Kuchen passt. Oberes Papier oder Folie entfernen und mittels der unteren Lage Papier oder Folie die Marzipanschicht über den Kuchen stülpen. Rund herum festdrücken und mit Puderzucker bestäuben

Autor(in): Heide – Heide.Walker@conductix.com

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