Pippi Langstrumpf

Pippi Langstrumpf. (Fotoquelle: Wikipedia; Fotograf: kasper2006)

Wer kennt nicht Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminza Efraimstochter Langstrumpf, besser bekannt als Pippi Langstrumpf? Das kleine rothaarige Mädchen, das mit seinem Affen und seinem Pferd in der Villa Kunterbunt haust, ist allen Kindern bekannt.

Pippi ist die Hauptfigur einer der bekanntesten, wenn nicht sogar DER bekanntesten Kinderbuchreihe der beliebten schwedischen Schriftstellerin Astrid Lindgren. Diese wurde in 92 Sprachen übersetzt.

Die kleine Heldin ist neun Jahre alt, sie wird auch im Laufe der Erzählungen kaum älter. Ihre roten Haare sind zu zwei abstehenden Zöpfen geflochten, ihr Gesicht ist voller Sommersprossen und sie ist immer sehr schlampig gekleidet. Sie lebt alleine in der Villa Kunterbunt. Das heißt, nicht ganz alleine, ihre Hausgenossen sind ein Pferd und ein kleiner Affe. Pippi verkörpert alles, was sich kleine Kinder so wünschen, sie ist stark, sie ist mutig, sie darf alles machen, keiner macht ihr Vorschriften.

Denkt man an Pippi, dann hat man das Bild von Inger Nilsson vor sich. Sie ist das Mädchen, das die berühmte Figur in den Pippi-Filmen verkörpert hat.

Wie kam Astrid Lindgren dazu, eine solche Figur zu erschaffen?

Astrid Lindgren erfand Pippi, als ihre Tochter Karin mit einer Lungenentzündung im Bett lag. Damals war Astrid Lindgren noch keine Schriftstellerin. Erst als sie 3 Jahre später, 1944, wegen eines verstauchten Fußes ans Haus gefesselt war, begann sie die Geschichte von Pippi Langstrumpf niederzuschreiben. Sie schenkte ihrer Tochter das Manuskript zum 10. Geburtstag. Der erste Versuch, das Manuskript als Buch zur veröffentlichen, scheiterte. Der gewählte Verlag lehnte die Veröffentlichung ab. Erst als Astrid Lindgren bei einem anderen Verlag mit einem anderen Buch bei einem Wettbewerb den zweiten Preis gewonnen hatte, überarbeitete sie ihr Werk über Pippi Langstrumpf und eben dieser Verlag mit dem Namen Rabén und Sjögren zeigte Interesse und veröffentlichte ihr Werk im Jahr 1945.

Das Manuskript des ursprünglichen Textes wurde übrigens zum 100-jährigen Geburtstag von Astrid Lindgren als „Ur-Pippi“ herausgegeben.

Die Erzählungen sind in 3 Bände unterteilt:

  • Band 1: Pippi Langstrumpf
    Hier geht es um Pippis Alltagsleben mit ihrer Katze Herrn Nilsson und ihrem Pferd Kleiner Onkel in der Villa Kunterbunt. Ihre Mutter lebt nicht mehr und ihr Vater befindet sich auf einer Südseeinsel. Die meisten Zeit verbringt sie mit den Nachbarkindern Thomas und Annika, mit denen sie viele Abenteuer erlebt und nicht selten Tommys und Annikas Eltern sowie die Erzieherin, Tante Prusselise vor den Kopf stößt.
  • Band 2: Pippi geht an Bord
    Pippis Vater, der tatsächlich König auf einer Südseeinsel geworden ist, kommt zu Besuch. Pippi möchte mit ihm in die Südsee fahren, aber als sie merkt, wie traurig ihre beiden Freunde, Tommy und Annika darüber sind, beschließt sie, doch lieber bei ihnen zu bleiben.
  • Band 3: Pippi im Taka-Tuka-Land
    Pippi bekommt einen Brief von ihrem Vater, der sie bittet, zu ihm ins Taka-Tuka-Land zu kommen. Dort hat sie zusammen mit Tommy und Annika und den anderen, dort lebenden Kindern viel Spaß. Am Schluss des Buches kehrt sie in die Villa Kunterbunt zurück und findet den Traum aller Kinder, die Zauberpille gegen das Erwachsenwerden.

Berühmt sind auch die Verfilmungen mit Inger Nilsson als Pippi. Diese Filme haben unser Bild von der rothaarigen Heldin nachhaltig geprägt. Inhaltlich weichen sie jedoch zum Teil stark von den Büchern ab.

Auch wenn das Buch aus dem Jahr 1945 stammt, kennen die Kinder in der ganzen Welt auch heute noch Pippi Langstrumpf. Sie hat nichts von ihrer Beliebtheit eingebüßt.

Autor(in): Heide – Heide.Walker@conductix.com

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