Kunst erleben im Bildmuseet Umeå

Umea Bildmuseet

2012 bezog das Bildmuseet Umeå den Neubau am Umeälven. Foto: Polly Yassin/ commons.wikimedia.org/ (CC BY-SA 3.0)

Das Bildmuseet Umeå ragt heraus – als Zentrum für zeitgenössische schwedische und internationale Kunst und visuelle Kultur. Zum einen. Im wahrsten Sinne des Wortes heraus ragt das Bildmuseet seit dem Umzug in sein neues Domizil: Ein siebengeschossiger Holz- und Glas-Turm am Umeälven.

1981 öffnete das Bildmuseet erstmals seine Türen. Eingerichtet wurde es von der Universität Umeå. Unter anderem mit der Intention staatliche Kunst, beispielsweise aus dem Besitz des Nationalmuseums oder des Moderna museets auch im Norden zu zeigen. 30 Jahre hatten zeitgenössische Kunst, Fotografie, Design und Architektur, Lesungen, Vorträge, Workshops, musikalische und künstlerische Darbietungen ihren Platz auf 1.200 Quadratmetern in einem Bau neben dem Västerbotten-Museum.

Bildmuseet im Kunst-Campus

2012 bezog das Museum seine neue Heimstatt am Umeälven. Zwischen Kunsthochschule, der Hochschule für Design und der Hochschule für Architektur – eingebettet in dem seit 2009 neu gestalteten „Campus der Künste“.

Dahinter steht die Idee, aus der räumlichen Nähe Synergien zwischen den einzelnen Akteuren und Institutionen zu schaffen, die Position von Umeå als Zentrum für Kunst und Bildung zu stärken und weiterzuentwickeln: Kunst und Kultur als Motor regionaler Entwicklung – eines der Leitmotive der Kulturhauptstadt in Nordschweden.

Damit verbunden ist eine neue, sich im Umeälven spiegelnde Silhouette mit dem hervorstehenden Bildmuseet. Wenn auch nicht nach dieser Maßgabe konzipiert, so ist der markante Bau doch ein neues Wahrzeichen der an architektonischen Höhepunkten nicht gerade reichen Stadt.

Natürliches Licht und Kunst

In Zusammenarbeit mit White Arkitekters Umeåkontor entwarf das besonders für seine Kulturbauten  bekannte Architekturbüro Henning Larsen Architects die Neubauten auf dem Kunst-Campus und auf einer Grundfläche von 22 x 22 m das Bildmuseet. 36 m ragt es am Flussufer empor.

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Blick ins Bildmuseet Umeå. Foto: Arild Vågen /commons.wikimedia.org/ (CC BY-SA 3.0)

Die Fassade stellt die Verbindung zur Holztradition und zur Natur her: Unbehandelte sibirische Lärche, die mit der Zeit zu einem hellen silbergrau verblassen soll. Die Fenster sind unterschiedlicher Größe und unregelmäßig angeordnet. Für Besucher kann das Überraschungen bereithalten. So kann der Eindruck eines Bildes entstehen, was tatsächlich der Blick nach draußen ist. Eine der Kernfragen, die für die Architekten des Neubaus grundlegend waren und Per Ebbe Hansson von Henning Larsen Architects gegenüber dem Magazin „Arkitektur“ formuliert hat: Wie kann natürliches Licht mit Kunst kombiniert werden?

Eine andere Frage war die nach der optimalen Ausstellungsfläche. Das Herz des Museums. Die Antwort sind rund 2.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Drei 5,5 m hohe Ausstellungssäle, denen sich alles andere untergeordnet wird – Empfangshalle und Rezeption, Verwaltungsräume, Mehrzwecksaal, Boutiquen und Bild-Shop. Zudem sind eine Zweigstelle der Universitätsbibliothek sowie am Fuß des Turms das Restaurant & Café angeschlossen. Gleichzeitig die direkte Verbindung zwischen Bildmuseet und den benachbarten Hochschulen.

Umgeben sind die Ausstellungshallen jeweils von schmalen Räumen. Nischen, in denen sich natürliches Licht mit warmer künstlicher Beleuchtung vermischt, Nischen als Pausen- oder Ausruhzonen mit Blick über Umeå und seine Landschaft.

Eine Antwort auf die grundlegendste Frage der Architekten des Bildmuseets: Wie erleben wir Kunst durch Tempo, Konzentration und Pausen?

Welche Kunst sich wann erleben lässt beantwortet:

www.bildmuseet.umu.se

Autor: Mathias Grohmann – mathias_grohmann@web.de

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