Filmkritik: Morden i Sandhamn

Morden i Sandhamn – der Mord in Sandhamn

Ein wunderbarer Sommermorgen im Stockholmer Schärengarten. Nora Linde (Alexandra Rapaport), die hier Urlaub macht, radelt mit ihren beiden kleinen Kindern an den Strand, um den Tag mit einem erfrischenden Bad zu beginnen. Doch welch ein Schock! Im Wasser treibt eine Leiche, eingewickelt in ein Fischernetz. Mit der Aufklärung des Falls wird der Stockholmer Kriminalinspektor Thomas Andreasson (Jakob Cedergren) betraut, der die Inseln wie seine Westentasche kennt. Auch Nora Linde ist keine Unbekannte für ihn. Beide haben ihre Jugend in Sandhamn verbracht. Mittlerweile ist Nora Bankjuristin und verbringt nur noch ihre Urlaube in den Schären. Thomas ist gar nicht begeistert von seinem Auftrag, verbindet er mit der idyllischen Landschaft doch eine traurige persönliche Erinnerung, die ihn immer noch belastet. Zu Beginn der Ermittlungen scheint alles auf einen Unglücksfall hinzudeuten, doch dann treten Hinweise aus der Vergangenheit zutage, die den Fall komplizierter machen als erwartet. Als weitere Verbrechen verübt werden, geraten Thomas und seine Kollegin Carina Persson (Sofia Pekkari) unter starken Druck der Öffentlichkeit. Bei seinen Nachforschungen erhält Thomas immer wieder Hilfe von der attraktiven Nora, die die Nähe zu ihm sucht und zu der er sich seinerseits hingezogen fühlt. Doch deren besitzergreifender Ehemann Henrik (Jonas Malmsjö) sieht das gar nicht gern. Die Lage spitzt sich zu …

Die Geschichte ist spannend erzählt und gut umgesetzt. Doch selbst wenn man weder den schwedischen Text noch die englischen Untertitel verstehen würde, wäre der Film unbedingt sehenswert. Die Schönheit der sommerlichen Inselwelt ist einfach atemberaubend!

Sandhamn liegt im äußeren Bereich des Stockholmer Schärengartens. Der Name steht eigentlich nicht für die ganze Insel, sondern nur für den Hafen im Norden. Die Insel selbst heißt Sandön und erinnert mit ihrer Felslandschaft und den weißen Sandstränden an ein Südseeparadies. Also: Weshalb ans andere Ende der Welt fliegen? Einfach mal nach Norden schauen. Gleich der Trailer zu Anfang lässt einem nur eines denken: Da will ich hin. Und zwar sofort!

Die Leiche zu Beginn des Filmes wurde in Trouville, einem der drei Strände von Sandön an Land gespült. Im Laufe der Ermittlungen müssen Kriminalinspektor Thomas Andreasson und seine Kollegin Carina Persson natürlich öfters mit dem Boot zwischen Stockholm, wo die Kripo ihren Standort hat, und der Insel hin und her fahren. Auch da möchte man am liebsten gleich mit an Bord gehen.

Der Dreiteiler „Morden i Sandhamn“ basiert auf dem Roman „ I de lugnaste vatten“ von Viveca Sten. Die Stockholmer Autorin, die selbst schon oft ihren Urlaub auf der Insel verbracht hat, hat mittlerweile vier Romane um ihre Protagonisten geschrieben.

Die beiden Hauptrollen wurden mit Alexandra Rapaport (Nora) und Jakob Cedergren (Thomas) sehr gut besetzt. Den sympathischen dänischen Schauspieler, der in Schweden geboren wurde, dürften die deutschen TV-Zuschauer als Kriminalpsychologen Thomas Schaeffer aus der spannenden ZDF-Serie „Nordlicht“ kennen. Jene, die schon etwas tiefer in das Thema skandinavischer Film eingestiegen sind, werden sich an den dänischen Kino-Hit „Stealing Rembrand“, im Deutschen: „Klauen für Anfänger“, erinnern. Hier spielte er den Ex-Knacki Tom, der aus Versehen den Rembrandt stiehlt.

Alexandra Rapaport begann in Schweden als Soap-Darstellerin und schaffte ihren Durchbruch ins Film-Genre in dem Jugendfilm „Tsatsiki“. Später wirkte sie in erfolgreichen Produktionen wie „Protection“ und „Medicinmannen“ mit.

Produktion: 2010, Regie: Marcus Olsson

Fazit: ein Muss für alle Schwedenfans.

 

Autor(in): Annette – a.biemer@t-online.de

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