Die Weihnachtsmärkte von Stockholm

Der Julbock auf dem Weihnachtsmarkt in Skansen. Foto: Heide

Stockholm in der Adventszeit – alles ist weihnachtlich dekoriert und mit Lichtern geschmückt. Und Stockholm bietet gleich mehrere Weihnachtsmärkte: Der Julmarknad im Freizeitpark Skansen, der Markt auf dem Stortorget in Gamla Stan oder im Kungsträdgården. Überall findet man die typisch schwedischen Stände mit Handarbeiten, Glögg, Lussekatter, schwedischen Spezialitäten, Geschenkideen usw.

Der bekannteste Stockholmer Weihnachtsmarkt dürfte wohl der im Freiluftmuseum Skansen auf Djurgården sein. Er wurde 1903 in Leben gerufen und seither findet dieser Julmarknad traditionell an den Adventswochenenden statt. Dies ist wirklich noch ein Weihnachtsmarkt wie in früheren Zeiten. Anders als auf den anderen Stockholmer Weihnachtsmärkten befindet man sich hier in der Natur. Auf den zugefrorenen Teichen ringsum tummeln sich die Enten in den Wasserlöchern im Eis, am Lagerfeuer werden Würste gebraten, er riecht nach Glögg und Lebkuchen. Kinder und Erwachsene tanzen um den Weihnachtsbaum. Und meistens ist es richtig kalt, da kann man die warmen Handschuhe, die auf dem Weihnachtsmarkt zum Kauf angeboten werden, gut gebrauchen. Die Stände bieten Weihnachtsschmuck an, Basteleien aus Stroh, traditionelle Handarbeiten, die berühmten Tomte (Weihnachtswichtel) und den „Julbock“ in allen Größen. Auch samisches Handwerk findet man hier Oder auch schwedische Delikatessen wie geräucherte Elch- oder Rentierwurst, Käse, Senf, Hjortronsylt (die köstliche Marmelade aus den schwedischen Moltebeeren) sowie die berühmten Lussekatter und Pepparkakor.

Im angrenzenden Museumdorf sind die Häuser geöffnet und es wird altes Handwerk gezeigt. Hier findet man eine Glasbläserei, eine Schmiede, ein Buchbinder, eine Apotheke, eine Bäckerei usw., und alles ist jetzt auf Weihnachten eingestellt und schön geschmückt. Die Glasbläserei stellt spezielle Weihnachtsartikel her. Auch das kleine Café bietet weihnachtliches Gebäck und im Restaurant ist für das Julbord gedeckt.

Ein anderer traditioneller Stockholmer Weihnachtsmarkt findet jedes Jahr auf dem Stortorget in der Alstadt statt. Dieser ist nicht auf die Wochenenden beschränkt, sondern findet während der ganzen Adventszeit statt. Er ist zwar nicht besonders groß, aber sehr romantisch. Diesen Weihnachtsmarkt gab es schon im 19. Jahrhundert. Schon damals schmückte der große Weihnachtsbaum den Platz auf dem Stortorget. Gamla Stan mit den vielen malerischen Gassen und alten Häusern ist an sich schon einen Besuch wert, aber besonders schön ist es in der Vorweihnachtszeit, wenn alles verschneit und überall in stimmungsvolle Lichter und weihnachtliche Dekoration gehüllt ist. Rund um den Stortorget sind die rotgestrichenen Stände angeordnet und es werden Kunsthandwerksprodukte, schwedische Spezialitäten wie Knäckebrot, Rentierfleisch, Heringe, Räucherfische, Moltebeeren und auch Süßigkeiten und natürlich Glögg, der schwedische Glühwein verkauft. Dazwischen finden sich auch Losverkäufer, Lotterie gehört auf schwedischen Weihnachtsmärkten ebenfalls dazu. Hier auf dem zentralen Platz von Gamla Stan inmitten der alten Häuser verströmt dieser Julmarknad eine besondere Atmosphäre.

Der dritte Weihnachtsmarkt, den man bei einem winterlichen Besuch in Stockholm nicht verpassen sollte, ist der Markt im Kungsträdgården. Dieser Markt bietet neben den typischen Handwerksprodukten und schwedischen Spezialitäten auch noch vielerlei Geschenkartikel. Wenn man also ein Geschenk sucht, wird man hier vielleicht eher fündig. Inmitten dieses Platzes befindet sich auch eine Eisbahn, auf der man ein paar Runden mit den Schlittschuhen drehen kann.

Die drei genannten sind die wichtigsten Weihnachtsmärkte in Stockholm, aber überall in der Stadt gibt es auch noch kleinere Varianten, z.B. in Einkaufspassagen oder Kaufhäusern. Und nicht zu vergessen, die Weihnachtsmärkte in der Schärenwelt, die man mit dem Boot erreichen kann. Überall werden die weihnachtlichen Basteleien und Dekorationen angeboten.

Wenn man es einrichten kann, sollte man die Weihnachtsmärkte in der Stadt vielleicht am besten an einem Wochentag besuchen, denn an den Wochenenden ist immer sehr viel los. Und eines sollte man auch beachten, die Märkte schließen um 18.00 Uhr, also sollte man einen Bummel über die Weihnachtsmärkte tagsüber einplanen.

Autorin: Heide Walker – Heide.Walker@web.de

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