Die Hintergründe des Wasalaufs

Ziel des Wasalaufs in Mora. Bild aus Wikipedia. Fotograf: BIL

Ziel des Wasalaufs in Mora. Bild aus Wikipedia. Fotograf: BIL

Jedes Jahr im März findet in Dalarna der berühmte Wasalauf statt, der über 90 km von Sälen nach Mora verläuft und an dem jedes Jahr ca. 15000 Skilangläufer teilnehmen. Was hat es mit diesem speziellen Lauf auf sich, was sind die Hintergründe dieses Events?

Der Wasalauf ist genau genommen ein Gedenklauf. Er soll an die Flucht von Gustav I. Wasa im Jahre 1521 vor den Soldaten des dänischen Königs Christian II erinnern. 1520 war man Schweden sehr unzufrieden mit der Union mit Dänemark unter Führung des dänischen Königs. Der Adlige Gustav Eriksson Wasa rief zum Widerstand gegen die Dänen auf, wurde aber festgenommen. Er konnte entkommen und floh in die Provinz Dalarna. In Mora erhielt er die Nachricht, dass sein Vater, sein Bruder und 80 weitere Schweden in Stockholm geköpft worden seien. Gleichzeitig wurde bekannt, dass die Soldaten des dänischen Königs weiter Gewalt gegenüber dem Volk anwendeten. Das Volk erkannte nun langsam, dass Gustav Wasa die Wahrheit sprach. Dieser war jedoch schon weiter nach Westen geflohen. Sie schickten nun zwei ihrer besten Skifahrer los, um in einzuholen, was dann auch bei Sälen gelang. Sie sagten ihm ihre Unterstützung zu. Man machte sich auf den Rückweg von Sälen nach Mora, eben die Strecke, die dann zum berühmten „Vasaloppet“ wurde. Gustav Wasa kehrte zurück und leitete den Kampf gegen die Dänen, was dann schließlich zur Unabhängigkeit von Dänemark führte. Noch heute hängt der Leitspruch über dem Ziel in Mora: „I fäders spår för framtids segrar“. Auf Deutsch: „In der Spur der Väter für zukünftige Siege“

Der erste Wasalauf fand 1922 statt, damals mit gerade einmal 119 Teilnehmern. Das Interesse an diesem geschichtsträchtigen Lauf nahm dann aber stetig zu, 1959 waren zum ersten Mal über 1000 Läufer dabei und 1977 waren es schon 10.000. 1932 und 1934 musste der Lauf wegen Schneemangel abgebrochen werden und ein einziges Mal, 1990 musste er sogar von vornherein abgesagt werden. Frauen waren lange Zeit beim Lauf nicht dabei, d.h. in den Anfangszeiten war es für Frauen einfach nicht von Interesse oder auch nicht passend, an einem solche Ereignis teilzunehmen, später war er dann sogar für Frauen gesperrt, und erst seit 1981 wurde er für Frauen freigegeben und seit dieser Zeit sind auch Frauen unter den Teilnehmern.

Heute liegen die Teilnehmerzahlen im fünfstelligen Bereich. Den Rekord für die 90 km hält mit 3:32,18 Stunden ein Norweger, Tord Asle Gjerdalen. Diesen Rekord stellte er 2021 auf. Den absoluten Rekord hält jedoch Nils „Mora Nisse“ Karlsson, ebenfalls ein Schwede, der aus Mora stammte. Er hat den Lauf neun Mal gewonnen. Meistens gewannen Teilnehmer aus Schweden und Norwegen, aber es gab auch schon Sieger aus Österreich, USA, Russland, Italien, Estland, Schweiz, Frankreich, Finnland, und im Jahre 1975 siegte ein Deutscher, Gert-Dietmar Klause.

Autorin: Heide Walker – Heide.Walker@web.de

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