Carl von Linné – „Mister Flowerpower“

Carl von Linné um 1739.

Was den Franzosen ein Jean-Jacques Rousseau oder ein Denis Diderot, ist den Schweden „ihr“ Carl von Linné. Die Zeit der Aufklärung hat eben auch im Norden besondere Entdeckungen und moderne Sichtweisen mit sich gebracht. Linné war Naturforscher und Professor der Universität Uppsala, und er baute im frühen 18. Jahrhundert fleißig mit am Fundament der modernen Naturwissenschaften. Somit ragte der Adelsmann aus Småland weit heraus aus einer Gesellschaft, die vieles noch als „gottgegeben“ ansah.

Carl von Linné war zum Beispiel der Erste, der Pflanzen und Tiere systemisch in Kategorien einteilte. Seine „binominale Nomenklatur“ aus dem frühen 18. Jahrhundert gilt in weiten Teilen bis heute für lateinische, wissenschaftliche Namen. Wenn man also von der „Anemone nemorosa“ spricht, meint man damit die Pflanzenart der Buschwindröschen aus der Gattung der Anemonen.

Mit dem reichen Erbe Linnés lässt es sich in Schweden also trefflich „botanisieren“. Viele Parkanlagen und Gärten sind Carl von Linné gewidmet, der liebevoll auch „Mister Flowerpower“ genannt wird. Es gibt die Linné-Universität mit Standorten in Växjö und Kalmar, in Göteborg ist ein ganzer Stadtteil nach ihm benannt, und wohl jede größere Stadt in Schweden hat eine Straße namens Linnégatan.

Botanischer Garten in Uppsala, Foto: Calle Eklund,CC BY-SA 3.0, wikimedia.commons

Schweden kann mit ganzen acht botanischen Gärten aufwarten, von denen der Linné-Garten in Uppsala als einer der Ältesten gilt und ursprünglich von Mister Flowerpower selbst angelegt wurde. Aber auch Stockholm („Bergianska trädgården“), Lund und Göteborg haben botanische Gärten, die Wissenschaftler und Lustwandler gleichermaßen begeistern. Sehenswert ist auch der Garten des Gymnasiums in Västerås, der seine botanischen Aktivitäten gar bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen kann. Des Weiteren laden die großflächigen Anpflanzungen in Visby („DBW-sällskapets trädgård“), Helsingborg („Fredriksdal“) und der Gewürzgarten „Visingsö“ auf der gleichnamigen Insel im See Vättern ein.

Auf Wikipedia.de befindet sich ein als „exzellent“ ausgezeichneter Artikel zu Linnés Leben und Lebenswerk.

Autorin: Katja Singer – katja-singer@gmx.de

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