Auch in Schweden feiert man Halloween

Drottninggatan in Stockholm zu Halloween, Fotografin: Anette B. auf Wikipedia

Halloween, ein ursprünglich keltisches Fest, das seine Wurzeln in Irland hat und über ausgewanderte Iren nach Amerika kam, ist heute auch in Schweden ein beliebter Brauch geworden. Auch in Schweden ist Halloween vor allem ein Tag der Kinder, die an diesem Tag von Haus zu Haus gehen und Süßigkeiten sammeln.

Der Name Halloween ist abgeleitet von der Bezeichnung All Hallow’s Eve und damit ist der Vorabend vor Allerheiligen gemeint, also der 31. Oktober. Halloween galt neben Beltane (1. Mai) als zweitwichtigstes keltisches Fest und war ein heidnisches Totenfest. Man glaubte, dass die Toten an diesem Tag wieder auf die Erde kamen. Man feierte das Fest mit Freudenfeuern und manchmal verkleidete man sich auch, um die bösen Geister zu vertreiben. Man glaubte, dass in der Nacht zu Allerheiligen dunkle Mächte anwesend waren.

Richtig groß gefeiert wurde das Fest in den USA erst ab den 60iger Jahren. In dieser Zeit kam auch der „Trick-or-treat“-Brauch auf, das Betteln um Süßigkeiten. Aber auch die Erwachsenen fanden Gefallen an Halloween, Halloweenparties kamen in Mode, wo man, entsprechend verkleidet, bis in die Morgenstunden feierte.

Den gleichen Stellenwert wie in den angelsächsischen Ländern hat Halloween in Schweden nicht, aber seit der Brauch etwa 1990 nach Schweden kam, verkleidet man sich auch hier zu Halloween als Geister, Hexen und Spukgestalten.

Bekanntlich ziehen die Kinder in Schweden ja schon an Ostern als Hexen verkleidet durch die Gassen und bitten in der Nachbarschaft um Süßigkeiten und Geschenke. Mit dem Einzug von Halloween in den schwedischen Jahreskalender, kommt es natürlich den Kindern gelegen, das Ganze im Oktober nochmal zu wiederholen. Trick or treat! In Schweden sagt man „Bus or godis!“ Also etwa: „gib mir Süßigkeiten oder ich spiele dir einen Streich!“. Es werden zudem Gespensterfeste veranstaltet, man zündet Lampions und Kürbisse an.

Und welche Rollen spielen die Kürbisse an Halloween? Warum schnitzt man Kürbisse und stellt ein Licht hinein? Der Sage nach soll es einen Schmied mit Namen Jack Oldfield gegeben haben, ein Bösewicht, dem nach seinem Tod der Zugang zum Himmel verwehrt war. Da er aber auch versucht hatte, den Teufel zu täuschen, kam er auch nicht in die Hölle. Daher musste er mit einer Rübe und einer glühenden Kohle auf der Erde herumirren. Aus der Rübe ist später ein Kürbis geworden und man nennt die ausgehöhlten, erleuchteten Kürbisse daher „Jack–o‘ lantern“.
So hat nun Halloween den Kürbisanbau wieder in Gang gesetzt, vor allem auf der Insel Öland werden wieder Kürbisse gepflanzt.

Schon etwa 1950-1960 kam zumindest mal der Begriff Halloween nach Schweden, auch in den Schulbüchern war dieses Fest in Zusammenhang mit den englischsprechenden Ländern erwähnt. Aber erst 1990 begann man auch hier Halloween wirklich zu feiern. Gestartet wurde das Ganze durch das Hard Rock Café in Stockholm, das als erstes eine Art Halloweenparty veranstaltete sowie das Kaufhaus Buttericks, das die entsprechenden Artikel verkaufte. Von da an wurden jedes Jahr mehr Halloween-Artikel angeboten und etwa ab 1995 war Halloween in weiten Teilen des Landes bekannt. Die Popularität nahm immer mehr zu und heute feiern auch in Schweden nicht nur die Kinder Halloween, sondern auch die Erwachsenen machen begeistert mit. Viele Halloweenparties finden im privaten Kreis statt, aber häufig bieten auch Kneipen und Restaurants entsprechende Veranstaltungen an. Die Räume werden mit schauerlichen Dekorationen versehen und die Schweden haben wieder einen Grund zu feiern.

Autorin: Heide – Heide.Walker@web.de

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