Allsvenskan

Landskrona vs. AIK 1962

Landskrona vs. AIK 1962 – Foto by Erik Jönsson

Die Fotbollsallsvenskan brachte schon zahlreiche große schwedische Fußballstars hervor, unter ihnen schillernde Figuren wie Henrik Larsson oder aktuell der in Frankreich bei Paris Saint German spielende Zlatan Ibrahimović. Mit mittlerweile 16 konkurrierenden Mannschaften steht die höchste Fußballklasse Schwedens für Fußballtradition und Leidenschaft.

Allsvenskan – „Die Gesamtschwedische“

Ihre Anfänge hat die Fotbollsallsvenskan, oft nur Allsvenskan genannt, in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit vereinigten sich Mitte des Jahrzehnts die regionalen Meisterschaften zu einer Gesamtschwedischen, der „Allsvenskan“ – was eben für „Die Gesamtschwedische“ steht. Dass es aber bis in die 50er Jahre dauerte, bis auch alle Regionen Schwedens in jener höchsten Spielklasse vertreten waren, lag unter anderem an den langen und teils teuren Fahrten zu Meisterschaftsspielen.

Während Spieler Gunnar Nordahl oder Nils Liedholm für die Schwedische Nationalmannschaft brillierten und mit ihr 1948 die Olympische Goldmedaille gewannen, waren es in dieser Zeit vor allem zwei Teams, die in der Liga dominierten: IFK Norrköping und Malmö FF.

Um in den Folgejahren auch auf internationaler Ebene im neugeschaffenen Europapokal der Landesmeister erfolgreich zu sein, dazu fehlte den schwedischen Mannschaften dennoch die Qualität. Während andere europäische Ligen eine Kommerzialisierung erfuhren und den professionellen Fußball vorantrieben, blieb in der schwedischen Allsvenskan das Amateurstatut lange bestehen. Erst mit dem Übergang zum bezahlten Fußball und damit Profifußball nahm die Präsenz schwedischer Mannschaften im europäischen Wettbewerb zu.

Erfolge von Großstädten und Dörfern

In Schweden selbst konzentrierte sich die Dominanz zunehmend auf die Großstädte Stockholm, Göteborg und Malmö. Doch auch kleine Ortschaften wie Åtvidaberg oder Öster gewannen die Meisterschaft wiederholt und verdeutlichten die überwiegende Ausgeglichenheit der Liga.  Malmö FF schaffte es durch die Etablierung eines defensiven Spielstils durch die englischen Trainer Roy Hodgson und Bob Houghton 1979 sogar ins Finale des Europapokals der Landesmeister. Die Mannschaft unterlag schließlich Nottingham Forrest mit 1:0.

Bevor es Mitte der 90er Jahre letztlich zum Abschwung des schwedischen Erfolgs kam, gelang IFK Göteborg in den 80er Jahren ein Siegeszug sowohl auf nationaler Ebene als Meister der Allsvenskan, als auch international. Als einziger schwedischer Verein gewann sie zweimal einen europäischen Wettbewerb.

Mit der Neuregelung der Transferrichtlinien 1995 konnten ab sofort Spieler ablösefrei nach Ablauf ihres Vertrages den Verein wechseln – ein herber Rückschlag für die Allsvenskan, deren Spieler nun in der Fokus europäischer Spitzenclubs gerieten. Die Erfolge der Vorjahre war für die schwedischen Mannschaften der höchsten Spielklasse nun nicht zu wiederholen. Dennoch erfolgte mit der Jahrtausendwende eine Kommerzialisierung der schwedischen Liga. Mehr Einnahmen versprachen auch mehr Gehälter für Spieler und Funktionäre. Die Allsvenskan war wieder auf dem Weg, eine konkurrenzfähige Liga innerhalb Europas zu werden.

Kommerzialisierung und der Weg zurück nach Europa

Mittlerweile hat es der Rekordmeister Malmö FF 2014 auch nach 14 Jahren erstmals wieder durch die Qualifikation zur Champions League in die Gruppenphase geschafft. Die gleichmäßige Verteilung von Fernseheinnahmen innerhalb der Allsvenskan ist ein Modell typisch schwedischer Fairness. Die daraus entstehende Ausgeglichenheit der Liga macht den Fußball in Schweden abwechslungsreich und spannend, wobei aber im europäischen Vergleich ein leichter Mangel an Spitzenteams zu erkennen ist.

Unabhängig von internationalen Erfolgen schwedischer Fußballmannschaften: Die Fotbollsallsvenskan ist und bleibt neben der Svenska Hockeyligan ein Aushängeschild des schwedischen Sports.

Weiterführende Links:

https://svenskfotboll.se/allsvenskan/
https://www.allsvenskan.se/

 

Autor: Hannes – hofer.hannes@web.de

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