A wie Agnetha – Agnetha Fältskog und ihr Comeback-Album

Das blonde A von ABBA ist wieder da: Gut 25 Jahre nach ihrem letzten Studioalbum* veröffentlichte Agnetha Fältskog im Mai 2013 überraschenderweise eine neue CD mit dem schlichten Titel „A“.

Etwas ungläubig starrte ich etwa zwei Monate zuvor auf einen Universal-Sondernewsletter mit der Ankündigung zu eben jenem Album. So oder ähnlich dürfte es vermutlich vielen Fans gegangen sein. Entsprechend groß waren die Erwartungen. Und natürlich die Vorfreude. Ich persönlich war noch etwas unsicher, was da wohl kommen würde. „My Colouring Book“ hatte mich zuletzt nicht wirklich überzeugen können. Den Marketing-Strategen bei Universal sei jedoch gedankt, dass ich letztlich nicht nur neugierig, sondern aufgrund nach und nach durchsickernder Details auch positiv gestimmt war.

Wie kam es nun dazu, dass Agnetha Fältskog nach langer Abstinenz mit einem neuen Album wieder von sich hören machen würde? Jörgen Elofsson (Britney Spears, Kelly Clarkson, Celine Dion, Westlife) und Peter Nordahl hatten ein paar Songs geschrieben, die sie gern Agnetha vorspielen wollten. Fältskog hatte immer wieder betont, dass sie „hadn’t closed any doors“. Über eine gemeinsame Bekannte kam der Kontakt letztlich zustande – und schnell wurde allen Beteiligten klar, dass dieses Projekt einfach starten musste. Das Ergebnis fand nach 1,5 Jahren Studioarbeit den Weg in die CD-Regale und Download-Portale.

A - Agnetha Fälstkog (Universal Music)

A – Agnetha Fälstkog (Universal Music)

Als „große Herausforderung“ beschreibt Agnetha Fältskog ihre Arbeit an ihrem Album „A“. Mit 63 Jahren und nach langer Pause fragte sie sich, ob ihre Stimme den Anforderungen noch gewachsen sei und nahm sogar noch ein paar Gesangsstunden. Herausgekommen ist ein modernes und abwechslungsreiches Album, mit recht eingängigen Melodien verteilt auf zehn neue Songs.

Auch wenn Elofsson und Nordahl mehrfach betonten, dass sie sehen (respektive hören) wollten, wie Agnetha klingt, hätte es ABBA nicht gegeben, so ist ihre Stimme einfach zu prägend für den unverkennbaren ABBA-Sound gewesen. So kommt man nicht umhin, sich manches Mal doch irgendwie an ABBA erinnert zu fühlen. Dieser gefühlvoll-verletzliche Klang ihrer Stimme und die hier mehrfach zu eingängigen Popsongs arrangierten Melodien tragen letztlich dazu bei. Dennoch blieb für Agnetha genügend Raum, den Titeln ihre eigene Interpretation zu geben und durch ihre markante Stimme einen Stempel aufzudrücken.

Auf dem Album wechseln sich Popsongs (Back on your radio) und Balladen (Bubble, I was a flower) ab. Ein Duett mit Gary Barlow von Take That steigert sich sogar in den Uptempo-Bereich (I should’ve followed you home). Die größte Überraschung ist jedoch Dance your pain away, eine richtige Dancefloornummer mit Hit-Potential. Der dazugehörige Videoclip erntete jedoch reichlich Kritik. Er entstand durch einen Fancontest: Hier tanzen Anhänger aus aller Welt ihre Choreographien zu diesem Song. Professioneller und klassischer ist dagegen das Video der erste Single When you love someone, bei dem auch Agnetha selbst zu sehen ist.

Wie so oft ist die Liebe das zentrale Thema bei Agnetha Fältskogs Musik. In einem Interview erzählte sie jedoch einmal, dass die Idee zu I keep them on the floor beside my bed (bei dem Agnetha als Co-Autorin auch selbst mitschrieb) auf Fotos beruht, die sie von ihren wichtigsten Menschen (und Hunden) in ihrem Nachttisch aufbewahrt. Aber die Geschichte einer verflossenen Liebe eignet sich einfach besser für einen Song.

Bleibt eigentlich nur eines zu sagen: Thank you for the music, Agnetha!

*2004 erschien „My Colouring Book“, was jedoch ausschließlich aus Coverversionen bestand.

Offizielle Website: http://www.agnetha.com/

Künstlerseite bei Universal Music: http://www.universal-music.de/agnetha-faeltskog/home

 

Autor(in): Christiane – trollet@gmx.de

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